Viel Lob gab es schon im Vorfeld für den Stuttgarter Januar-Neuzugang. Doch auch nach seinem Startelfdebüt beim 1:1 bei der TSG Hoffenheim bekommt Finn Jeltsch eine volle Breitseite an positiven Bewertungen ab.. Viel Lob für den VfB-Neuzugang. Seine Nominierung in Hoffenheim war die große Überraschung: Finn Jeltsch, gerade vor wenigen Wochen vom 1. FC Nürnberg gekommen, fand sich in der Stuttgarter Startelf wieder. Der zuletzt ebenfalls gelobte Ramon Hendriks saß dagegen unerwartet auf der Ersatzbank der Schwaben. Auch wenn Sebastian Hoeneß den Neuzugang aus Franken zuletzt schon über den grünen Klee gelobt hatte, kam dies einem Personaltausch aus heiterem Himmel gleich.. Der 18-Jährige, so sein Cheftrainer, sei „ein sehr offensivstarker Verteidiger, der schnell ist, einen außergewöhnlich guten Spielaufbau hat und häufig auch ohne Zweikampf auskommt, weil er Situationen gut antizipiert“. Merkmale, die der deutsche U-17-Europa- und -Weltmeister im Kraichgau nachweisen konnte. Beim 1:1 gegen den Nachbarn aus Baden war Jeltsch (kicker-Note 2,5) der Hingucker und einer der wenigen Gewinner in einem Team, das angesichts des Resultats und des Spielverlaufs enttäuscht war.. Unaufgeregt, fokussiert, zweikampfstark und ballsicher erfüllte der Jungprofi, der im Februar des Vorjahres erstmals in der 2. Liga auflaufen durfte und anschließend auf insgesamt 31 Liga- und zwei DFB-Pokalspiele für den Club kam, dazu meist über volle 90 Minuten, die ihm gestellte Aufgabe. „Das war stark“, so Hoeneß. „Ein wirklich gutes Startelfdebüt. Der Junge ist 18, hat einen sehr selbstbewussten Eindruck gemacht, ohne leichtsinnig zu sein. Sehr erfreulich.“. Wohlgemuth sieht „keine Feuertaufe“. Jeltsch war weder Nervosität, noch Übereifer anzumerken. Mehrfach bewies er das richtige Timing im Spiel mit und gegen den Ball, als er Angriffe des Gegners in ihrer Entstehung stoppte. „Finn ist trotz seines Alters mit enormer Wettkampferfahrung zu uns gekommen. Insofern war sein Startelfdebüt sicher für ihn eine Situation zur Bewährung, aber keine Feuertaufe“, sagt Stuttgarts Sportvorstand Fabian Wohlgemuth. „Er hat sich gut in den Abwehrverband eingefügt und war da, wenn er Präsenz zeigen musste.“. Der Spieler selbst blieb stumm. Selbst als er in der Vorwoche nach seiner Einwechslung in den Schlusssekunden der Partie gegen den VfL Wolfsburg seine ersten Eindrücke beschreiben sollte, übte er sich in der Defensive. Er sei in der neuen Umgebung „sehr, sehr gut aufgenommen“ worden. Die Eingewöhnung gehe problemlos vonstatten. Für ihn „heißt es weitermachen, gut trainieren und schauen, was die Zukunft so bringt“. Am liebsten wolle er „so viel spielen wie möglich, immer 100 Prozent geben und dann sehen wir weiter“.. „Der Blick auf das Bayern-Spiel ist noch unangebracht.“ (Fabian Wohlgemuth). Hoffenheim war ein guter erster Schritt weiter. Der nächste könnte am kommenden Freitag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen den FC Bayern folgen. Ein großer. Gegen den Rekordmeister, der ihm sicher noch mehr abverlangen wird.. Kein Grund, sich Sorgen zu machen, laut Wohlgemuth. „Natürlich trauen wir ihm das zu“, sagt der Sportchef. „Aber dazwischen liegt noch eine Trainingswoche, in der sich alle wieder neu beweisen müssen. Von daher ist der Blick auf das Bayern-Spiel noch unangebracht.“