Er wird oft hart attackiert. Beim 2:0 in Kiel hatte Florian Wirtz nach einem Foul an ihm Glück, keine schwere Verletzung zu erleiden. Teamkollege Robert Andrich erklärt, dass auch der Topstar selbst dazu beitragen kann, die Häufung solcher Szenen zu verhindern.. Rot-Diskussion nach Knudsens Foul am Topstar. Es war ein Schreckmoment, der weitreichende Folgen hätte haben können. In der 12. Minute trat Magnus Kundsen in einem ungestüm geführten Zweikampf nahe der Seitenlinie Florian Wirtz mit seinen Stollen in den Achillessehnenbereich. Glück für den Leverkusener Topstar, dass Kiels Mittelfeldspieler den Ausnahmekönner nur direkt neben der Sehne traf. Von einer schlimmen Verletzung blieb Wirtz, der weiterspielen konnte, somit verschont.. Rolfes ordnete das Foul angenehm unaufgeregt ein. Auch wenn die Kieler in dieser Spielphase mit maximalem Einsatz dagegenzuhalten versuchten und sich dabei oft im Grenzbereich bewegten, ordnete Geschäftsführer Simon Rolfes die Szene angenehm unaufgeregt ein. „Er geht von oben hinten in die Achillessehne rein. Das ist auf jeden Fall ein Foul, das grenzwertig ist, das gefährlich ist. Es gab schon eine Phase mit Situationen, dass Kiel so in Zweikämpfe reingegangen ist, dass sie teilweise solche Sachen in Kauf genommen haben“, urteilte der Ex-Profi am Sky-Mikrophon, relativierte aber auch: „Das war in der Situation weniger der Fall. Zum Glück hat es der Schiedsrichter danach gut in den Griff bekommen und dann war es auch ein faires Spiel.“. Klar ist: Wirtz, ein Supertechniker und Ausnahmedribbler, läuft mit seiner Spielweise grundsätzlich Gefahr, Opfer gegnerischer Attacken zu werden. Ein Risiko, das der Nationalspieler selbst noch einmal erhöht, wie Teamkollege Robert Andrich erklärt. So sagte der Sechser, der grundsätzlich für keine zu kleinliche Linie der Unparteiischen plädiert, zum einen: „Man weiß, dass Flo brutal gut ist im Eins-gegen-eins und auch im Eins-gegen-zwei oder Eins-gegen-drei, und die Gegner sich häufig nur mit einem Foul zu helfen wissen. Aber wenn es unfair wird und man wirklich auf den Körper geht, muss man ihn als Schiedsrichter schützen.“. Bislang wandelt Wirtz sicher auf dem schmalen Grat. Zum anderen weist der 30-Jährige aber auch auf den besonderen Charakter, das besondere Temperament von Wirtz hin: „Er spielt natürlich auch gerne ein bisschen mit dem Feuer, weil er natürlich weiß, dass er brutal gut ist“, erklärte Andrich bezüglich der Haltung von Wirtz, sich nichts gefallen zu lassen und vielmehr mit fußballerischer Provokation seiner Gegenspieler zu reagieren, indem er diese mit seinen Tricks und Finten düpiert.. Ein schmaler Grat, auf dem Wirtz bislang aber auch sicher wandelte. „So lange es aber immer für die Mannschaft ist, kann er gerne die Sachen machen , es funktioniert ja auch alles“, so Andrich, „wenn es dann in die unfairen Sachen geht, sind da genug Spieler auf dem Platz, die dem Gegenspieler oder dem Schiedsrichter etwas sagen können.“ Wenn es dann nicht schon zu spät ist.. Andrich ist der zweite Bayer-Profi der diese Eigenart anspricht. Auch wenn die offenbar auch mal als Provokation für seine Widersacher gedachten Dribblings von Wirtz seinen Gegenspielern natürlich nicht als Alibi dienen dürfen, diesen härter zu foulen, so ist Andrich doch bereits der zweite Bayer-Profi, der diese Eigenart des 21-Jährigen anspricht. So hatte Abwehrchef Jonathan Tah schon nach dem 2:0-Sieg beim FC Augsburg im Dezember angemerkt: „Manchmal wird er ein bisschen bockig, wenn der Gegner ihm auf den Sack geht. Und dann will er dem Gegner sehr zeigen: Du kannst versuchen, mich zu treten, aber du kannst trotzdem nichts gegen mich machen. Das kann er vielleicht bald mal abstellen.“