Danilho Doekhi spielt bislang eine starke Saison für Union Berlin – und hat seinen Traum von der WM 2026 noch nicht aufgegeben. Ein angestrebter Verbandswechsel wird wohl im kommenden Januar verhandelt.
Ex-Unioner Becker als Vorbild
Ende Juni 1998 wurde Danilho Doekhi in Rotterdam geboren. Entsprechend groß ist heute die Konkurrenz um einen Platz in der Nationalmannschaft der stolzen Fußballnation Niederlande. Seinen Traum von der XXL-WM im nächsten Sommer aber hat der 1,91-Meter-Hüne von Union Berlin noch nicht aufgegeben.
Dank doppelter Staatsbürgerschaft würde das Kopfball-Ungeheuer nämlich gerne so schnell wie möglich für Surinam auflaufen. Die Mannschaft von Trainer Stanley Menzo hat die direkte WM-Quali zwar verpasst, geht aber als einer der beiden besten Gruppenzweiten der CONCACAF in die Play-offs. Dort trifft Surinam am 27. März auf Bolivien, der Sieger des Duells spielt am 1. April gegen den Irak.
Ein Thema war der mögliche Verbandswechsel Doekhis bereits vor anderthalb Jahren. Die FIFA jedoch hatte den Antrag abgelehnt. Surinam aber hat nun den internationalen Sportgerichtshof CAS eingeschaltet, um die Entscheidung zu kippen. Sollte der Verbandswechsel zeitnah erfolgen, könnte sich Doekhi den Traum von der WM 2026 womöglich erfüllen.
„Er wurde von der FIFA noch nicht für spielberechtigt erklärt“, erklärt Brian Tevreden, Direktor des surinamischen Verbandes, bei ESPN: „Wir fechten diese Ablehnung an und haben sie gründlich prüfen lassen. Ich habe von einem Anwalt gehört, dass der Fall hoffentlich in der zweiten Januar-Woche vor dem CAS verhandelt wird.“
Über einen möglichen Verbandswechsel hatte Doekhi, der bis zur U 21 noch für Oranje spielte, dann aber vergeblich auf sein Debüt in der A-Nationalmannschaft wartete, in der Vergangenheit gesagt: „Surinam ist in meinem Herzen, ich will es.“
Zwei bemerkenswerte Doppelpacks
Ein Vorbild aus den „eigenen Reihen“ hat Doekhi: Ex-Unioner Sheraldo Becker – 140 Pflichtspiele (24 Tore) für die Eisernen von 2019 bis 2024 – wagte den Verbandswechsel. Auch Becker (21 Länderspiele, fünf Tore) spielte wie ein Großteil der surinamischen Nationalspieler in der Jugend noch für die Niederlande.
Eine Verpflichtung Doekhis wäre für Surinam in jedem Fall ein gewaltiger Qualitätssprung: In der laufenden Saison stellt der verlässliche Innenverteidiger regelmäßig auch seine offensive Kopfballstärke unter Beweis. Vier Tore sind es bereits in 14 Bundesliga-Einsätzen (kicker-Notenschnitt 3,18) sowie zwei Treffer in drei DFB-Pokal-Partien.
Beim 3:1 gegen Gladbach am 7. Spieltag traf der überragende Doekhi erstmals doppelt (kicker-Note 1,5), ehe er die grandiose Siegesserie des FC Bayern am 8. November mit seinem zweiten Doppelpack beim 2:2 beendete (kicker-Note 1,0).
