Der Sieg gegen Stuttgart (1:0) fällt denkbar knapp aus, dennoch überzeugt die Eintracht in der Offensive und kreiert viele Chancen. Verantwortlich dafür sind auch mehrere Verteidiger, die Sportvorstand Markus Krösche respektvoll „Bodyguards“ tauft.. Theate als Retter, Kristensen als Einpeitscher. Die Segel sind in Richtung Champions League gesetzt. Mit 48 Punkten weist Frankfurt bereits jetzt, nach 27 Spieltagen, einen Zähler mehr auf als am Ende der Saison 2023/24, die auf Platz 6 endete. Außerdem erzielten die Hessen bereits vier Tore mehr als in der vergangenen Spielzeit, Mario Götzes Siegtor gegen Stuttgart ist bereits der 55. Treffer in dieser Saison. Der Erfolg gegen den Vizemeister ist hochverdient. Das drückt sich nicht nur im Chancenverhältnis (12:4), sondern auch im hohen xG-Wert (3,84) aus.. „Du brauchst solche Bodyguards“. Spielmacher Götze und Shootingstar Hugo Ekitiké sorgten auch gegen den VfB für die Glanzlichter in der Offensive. Die Arbeit in der Defensive wirkt in der Regel weniger glamourös, sie ist deshalb aber nicht weniger wertvoll. Die Anführer Rasmus Kristensen, Arthur Theate und Robin Koch halten den Laden zusammen und sind Garanten für Stabilität. „Sie sind wichtige Bausteine für den Erfolg“, betont Markus Krösche.. Der Sportvorstand erklärt: „Wir haben sehr viele Qualitäten in der Offensive und Jungs, die ein gewisses Risiko eingehen müssen, um Torchancen herauszuspielen. Dann brauchst du solche Bodyguards, die den Jungen mit ihrer Erfahrung den Rückhalt geben, den sie benötigen, um vorne ihre Aktionen zu fahren und das Risiko beibehalten zu können.“ Dieser Mix aus Schlitzohren und Türsteher-Typen könnte die Eintracht erstmals überhaupt über die Liga in die Champions League führen.. Choreo als Motivation, Theate als Sinnbild. Sinnbildlich für die starke Willensleistung gegen Stuttgart steht Theates Rettungsaktion in der 79. Minute, als er einen Schuss des eingewechselten Deniz Undav in höchster Not per Grätsche klärte. Eigentlich sollte der belgische Nationalspieler nach seiner Wadenverletzung nur 70 Minuten spielen, doch er biss auf die Zähne. Kristensen wiederum feuerte nach einer gelungenen Aktion in der Schlussphase mit wilden Gesten das Publikum an. Eine typische Aktion. Der dänische Nationalspieler ist der Inbegriff von Mentalität, die Bezeichnung „Lautsprecher“ wäre eine glatte Untertreibung.. Trainer Dino Toppmöller lobt die „sehr gute Verteidigungsmentalität“, die von Kristensen und Theate „befeuert“ werde. „Robin war auch letztes Jahr schon ein wichtiger Spieler, und die beiden geben uns nochmal eine andere defensive Stabilität, das ist ja gar keine Frage“, bekräftigt der Coach. Koch erklärt: „Gerade in solchen Spielen, wenn wir nicht direkt ein Tor machen, brauchen wir extreme Stabilität. Die haben wir, doch dazu gehört die ganze Mannschaft, nicht nur wir drei.“. Der Nationalspieler, der anstelle des verletzten Kevin Trapp die Kapitänsbinde trug, hebt außerdem die Bedeutung des lautstarken Anhangs hervor. „Auch für die Fans war es ein besonderes Spiel. Das hat man von Anfang an mit der Choreo gespürt. Wenn du so etwas siehst, pusht das auch die Mannschaft. Ich habe vorher im Kreis angesprochen, wie besonders das ist, dass wir uns dafür den Arsch aufreißen. Das haben wir dann auf dem Platz gemacht“, sagt der 28-Jährige. Die drei Bodyguards machten ihrem neuen Spitznamen alle Ehre.