Das 3:0 in Kiel kam gänzlich ohne jene drei Werder-Profis zu Stande, die nur ausgeliehen sind. Handelte es sich dabei bereits um Signale in Sachen Zukunftsplanung?. Silva bedient, Kaboré nicht im Kader. Der persönliche Frust war bereits an seinem Gang Richtung Bremer Auswechslungsbank ersichtlich: Einigermaßen bedient pfefferte André Silva, dort angekommen, sein Leibchen auf den Boden – statt ihm war kurz vor Abpfiff der Partie Angreifer Marco Grüll zu seiner Einwechslung gerufen worden. Der Österreicher traf in der Nachspielzeit dann noch zum Endstand beim Bremer 3:0-Auswärtssieg in Kiel.. Auffällig an diesem Samstagnachmittag erschien, dass neben Silva, der bislang in jedem der jüngsten sechs Bundesligaspiele seit seiner Verpflichtung aus Leipzig zum Einsatz (zuletzt viermal in der Startelf) gekommen war, auch Derrick Köhn 90 Minuten außen vor blieb – Issa Kaboré stand nicht mal im Kader. Drei Werder-Profis, die aktuell lediglich bis Sommer ausgeliehen sind.. Werner: „Ich weiß auch noch nicht, wer alles da ist“. Was die Frage nahelegte, ob Trainer Ole Werner angesichts deren Nicht-Berücksichtigung bereits die neue Saison testet – wenn das Trio nach derzeitigem Stand nicht mehr am Osterdeich unter Vertrag steht. Zumindest bei Silva und Kaboré (von Manchester City geliehen) stehen die Zeichen auf Abschied, bei Köhn gilt eine Entscheidung weiter als offen, weil insbesondere das letzte Wort in Sachen Kaufoption mit Galatasaray Istanbul noch nicht gesprochen sein könnte.. Werner jedenfalls wies derlei Gedankenspiele für die Werder-Zukunft in einer ersten Reaktion zunächst mal zurück: „Es ist jetzt noch nicht so, dass ich Entscheidungen ausschließlich dahingehend treffe, was in der nächsten Saison ist“, erklärte der 36-Jährige: „Weil: Ich weiß auch noch nicht, wer dann alles da ist und wer dann nicht mehr da ist.“. Kaboré im Länderspieleinsatz. Stattdessen verwies der Bremer Cheftrainer schlicht auf das völlig übliche Leistungsprinzip, und „dass wir halt auch noch Ziele haben dieses Jahr – deshalb stelle ich so auf, wie ich die Wahrscheinlichkeit für am größten halte, das Spiel zu gewinnen“. Dass die Leihspieler zumindest in Kiel dabei allerdings so gar keine Rolle spielten, ist dann jedoch auch eine Form von Zukunftssignal im aktuell personell nahezu kompletten Werder-Kader.. Dass darin bei Werners Rückkehr an alte Wirkungsstätte kein Platz für Schienenspieler Kaboré war, erklärte er auch damit, „dass Issa unterwegs war“; der 23-Jährige absolvierte seine Länderspieler 44 und 45 für Burkina Faso – „und hat dann auch weite Teile der Trainingswoche verpasst“, so der Coach. Konkurrent Köhn habe es wiederum in den Einheiten „gut gemacht“ – kam nun allerdings schon im dritten Spiel in Serie nicht zum Einsatz.. Werners „gute Optionen von der Bank“. Überzeugende Trainingseindrücke indes trafen offenbar auf Grüll und zudem Keke Topp wie Justin Njinmah zu, die bereits nach 73 Minuten den Vorzug beim Doppelwechsel im Werder-Sturm (für Marvin Ducksch und Oliver Burke) vor Silva erhalten hatten. „Die Jungs, die reingekommen sind“, sagte Werner, „haben uns dann über die Woche ein Gefühl gegeben, dass sie gute Optionen von der Bank sind – und dass sie auch zu den Spielsituationen passen“. Und vielleicht ja auch besser zu den mittelfristigen Planungen in Bremen…