Das 1:2 gegen Wolfsburg nahm er auf die eigene Kappe, beim 2:0 in Leverkusen hatte auch er seinen Anteil: Werder-Keeper Michael Zetterer wollte zeigen, „was ich draufhabe“.. Über Fehler, Kritik und Ausreden. In der ersten Halbzeit war es ein parierter Abschluss aus kurzer Distanz gegen Emiliano Buendia (26.), in der zweiten Halbzeit erst ein entschärfter Distanzschuss von Exequiel Palacios (72.) und kurz darauf ein Schlenzer des Argentiniers, der Michael Zetterer bei seiner Parade (74.) endgültig alles abverlangte.. Und mit dieser Aktion war dann wohl auch einer der von Ole Werner im Nachgang erwähnten „Supersaves“ gemeint, mit dem der Bremer Torwart die 1:0-Führung auf dem Weg zum 2:0-Auswärtssieg in Leverkusen zwischenzeitlich bewahrte: „Er war in den richtigen Momenten da und hat wie die Mannschaft eine gute Reaktion gezeigt“, so der Werder-Cheftrainer.. Zetterer: „Das nehme ich auf meine Kappe“. Wobei Letzteres für Zetterer noch mal umso mehr galt angesichts des 1:2 zuletzt gegen den VfL Wolfsburg: Den Treffer zum 0:1 hatte die Bremer Nummer eins vor einer Woche noch arg begünstigt – und berichtete nun auch, dass er sich diese Niederlage im Nachgang intern selbst ankreidete: „Das habe ich den Jungs auch gesagt: Ganz klar, das nehme ich auf meine Kappe.“. Deshalb sei es Zetterer für die Partie in Leverkusen ein persönliches Anliegen gewesen, eine genau solche „Reaktion zu zeigen“, wie er selbst sagte: „Und zu zeigen, was ich draufhabe.“. Nach überzeugenden Auftritten in der Hinrunde hatte sich in den vergangenen Wochen ja auch der Keeper dem fatalen Abwärtstrend seiner Mannschaft nicht entziehen können. Seine Schwächen häuften sich, Torwarttrainer Christian Vander führte gegenüber dem kicker aus, dass das „Trikot mit der Nummer 1 einfach schwerer wiegt“.. Die „Erfahrung“ gegen Wolfsburg. Und dann hätte der in den Tagen zuvor kränkelnde Zetterer gegen Wolfsburg offenbar nicht mal im Tor stehen sollen, wie er andeutete: „Es war wahrscheinlich nicht sehr schlau, da gespielt zu haben.“. Der Werder-Keeper sprach von einer „Erfahrung, die ich jetzt gemacht habe“, zumal er auch zu Beginn der neuen Trainingswoche zunächst krank gefehlt hatte. Und doch wollte Zetterer seine Worte nicht als Ausrede verstanden wissen: „Wenn ich das Go gebe, dann gebe ich es aus Überzeugung und dann will ich wie jeder andere auch als fitter Spieler gesehen werden.“. Kritik und Fehler? „Keiner ist perfekt“. Dazu zählt dann freilich auch eine entsprechend kritische Betrachtungsweise. „Das gehört zum Bundesliga-Torwart-Dasein einfach dazu“, befand Zetterer. Und weiter: „Ich glaube, keiner ist perfekt. Trotzdem sollen so Spiele wie letzte Woche natürlich möglichst nicht vorkommen.“ Auch Coach Werner sagte: „Zetti ist jetzt ein bisschen schlauer, man lernt aus Fehlern.“. Was nach zuvor vier Liganiederlagen in Folge sowie dem Ausscheiden im DFB-Pokal-Viertelfinale auch für die insgesamt stabilisierte Bremer Mannschaft galt – dank tiefem, diszipliniertem Verteidigen beim amtierenden Deutschen Meister. „Wie auch im letzten Jahr schon können wir eine Reaktion zeigen, wenn viel gegen uns läuft“, meinte Zetterer. Allerdings ließ diese dann doch ziemlich lange auf sich warten.