Das Beste kommt zum Schluss: In der letzten Partie des Jahres ist beim 1. FC Heidenheim der FC Bayern München zu Gast, bei dem es in dieser Saison nur darum zu gehen scheint, wann genau die Meisterschaft formell eingetütet wird. Dazu sind die Bayern gewarnt, haben sie doch in der vergangenen Woche noch mit reichlich Mühe ein 2:2 beim FSV Mainz geholt, ein Tabellennachbar des FCH.
Heidenheim empfängt am Sonntagabend den FC Bayern München
Nein, von ganz allein läuft es bei den Münchnern noch nicht, dennoch hat sich Schmidt auch das Duell der Mainzer gegen den Rekordmeister angeschaut und gesehen, „wie es gehen kann“. Es gebe aber durchaus mehrere Spiele, die man heranziehen könne, sagt Schmidt und verweist unter anderem auf die Partie der Bayern gegen St. Pauli, als der Sieg auch erst in der Nachspielzeit dingfest gemacht werden konnte. Heidenheims Trainer weiß aber auch, dass man das nötige Quäntchen Glück und einen starken Torhüter benötigt. Über die Favoritenrolle brauche man nicht sprechen, sie sei klar. „Aber dennoch wird dieses Spiel stattfinden“, sagt Schmidt augenzwinkernd.
Adrian Beck ist noch fraglich, hat zum Wochenende aber wieder mittrainiert. Vielleicht schafft er es somit noch in den Kader. Definitiv nicht mit dabei sein gegen die Bayern wird Budu Zivzivadze, mit dem Trainer Frank Schmidt aber bereits zum Start der Wintervorbereitung im Januar rechnet.
In Hamburg in alte Muster verfallen
Apropos St. Pauli. Gegen den direkten Konkurrenten hatten die Heidenheimer in der vergangenen Woche verloren, obwohl sie eine komplette Halbzeit in Überzahl gewesen sind. Schmidt ärgert sich auch eine Woche danach noch über diesen Umstand. „Wir ziehen da jetzt aber auch keine Vergleiche. Viel schwieriger als gegen die Bayern geht es in Europa und in der Welt nicht. Es ist quasi unmöglich, die Bayern zu schlagen, aber wir müssen das Unmögliche probieren, um das Mögliche zu erreichen“, so Schmidt.
Der FCH-Trainer ließ sich vor diesem letzten Spiel des Jahres zu einem kleinen Zwischenfazit hinreißen. Überhaupt nicht zufrieden sei er bislang. „Es war ein ganz schweres Jahr für uns mit dem Last-Minute-Klassenerhalt gegen Elversberg“, so Schmidt. In der Offensive sei quasi jeder Spieler irgendwann einmal wegen einer Verletzung ausgefallen, sodass man immer wieder Notlösungen kreieren musste. „Wir sind natürlich nicht zufrieden, wenngleich ein paar Situationen erwartbar gewesen sind. Für eine vollkommene Bilanz ist es dennoch nicht der richtige Zeitpunkt, da jetzt noch kein Endergebnis feststeht“, sagt Schmidt.
Fans sollen in der Vorbereitung nah an der Mannschaft sein können
Das Erfreuliche in der aktuellen Situation sei die Tatsache, dass das rettende Ufer nach wie vor erreichbar sei. Was gegen Union Berlin und den SC Freiburg, als man zweimal gewinnen konnte, auf den Rasen gebracht wurde, das sei es, was immer notwendig sei. Das habe seine Mannschaft zuletzt in Hamburg nicht geschafft. Der FCH müsse sich zwingend steigern im kommenden Jahr. Dabei unterstützen sollen natürlich wieder die Fans, die der Mannschaft in diesem Winter näher sein können als in den vergangenen Jahren. Der FCH wird nämlich nicht ins Trainingslager reisen, erstmals nach Jahren, wie Schmidt verkündete. Einerseits seien die Bedingungen in den vergangenen Jahren im Januar so gewesen, dass man trainieren konnte, andererseits sei die Pause doch recht kurz diesmal. Darunter werden dann einige öffentliche Einheiten sein, zu denen Schmidt explizit einlud. „Da haben alle Zeit, die meisten dürften doch bis zum 7. Januar freihaben“, so Heidenheims Übungsleiter.
Neuzugänge im Winter
Schmidt rechnet sich auch gegen den hohen Favoriten etwas aus. „Es gibt diese Tage gegen Bayern, die ich selbst schon erlebt habe, an denen man einen Fuß in die Tür reinbekommt. Keine Ahnung, ob das bei diesem letzten Spiel des Jahres so sein wird“, sagt Schmidt. Zu dieser Jahreszeit habe es schließlich schon manch spannende Spiele und Ergebnisse am Schlossberg gegeben, so Schmidt, fast schon geheimnisvoll. Da scheint also jemand insgeheim an eine Überraschung zu glauben, schließlich hat man die Bayern schon einmal daheim schlagen können, wenngleich das schon wieder etwas her ist. Über das Spiel hinaus dürften sich die Fans freuen, dass der Kader höchstwahrscheinlich punktuell verstärkt werden wird im Winter.
Schmidt beschreibt aber auch, dass dies stets eine immense Aufgabe für den FCH sei: „Es ist für uns als FCH in der Bundesliga nicht so einfach. Da geht es um Summen, bei denen wir eigentlich raus sind. Wir müssen kreativ sein, wir müssen schnell sein, brauchen Fantasie. Fertige Spieler aus der Bundesliga werden wir vermutlich nie holen können“, sagt Schmidt. Der Verein sei aber immer aktiv, sonst würde man seine Arbeit schlecht machen, so Schmidt. Womöglich also sind Neuzugänge schon zum Trainingsstart mit dabei, da man kurz darauf bereits wieder spielen müsse.
