Das Tor von Martin Terrier gegen den 1. FC Köln war das klare Highlight des Rheinderbys am Samstagabend – und brachte selbst die Gegenspieler zum Staunen.
Terrier-Tor begeistert auch Gegenspieler
Erst am vergangenen Wochenende hatte Hamburgs Luka Vuskovic im Nord-Derby gegen Werder Bremen eine deutliche Bewerbung in Richtung Tor des Monats abgesendet, am Samstagabend bekam der Kroate in Diensten des HSV nun aber hochkarätige Konkurrenz – ebenfalls in einem Derby.
Es lief die 66. Minute beim Spiel zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem 1. FC Köln, als der erst vier Minuten zuvor eingewechselte Martin Terrier in den Strafraum lief – aber eigentlich zu weit, um eine halbhohe Flanke von Rechtsverteidiger Arthur noch zu verwerten.
Kurzerhand legte sich der Franzose in die Luft und streichelte den Ball mit dem rechten Fuß im Fallen über den eigenen Kopf – und über den von FC-Keeper Marvin Schwäbe – in hohem Bogen ins lange Eck. Ein Kunststück, ein Geniestreich, ein Traumtor.
„Zwei Tage trainiert“: Hjulmands Trainerteam scherzt
„Das macht er natürlich weltklasse“, staunte Kölns Defensivmann Eric Martel, der das Tor aus nächster Nähe beobachtet hatte. Relativierend meinte der Verteidiger bei Sky: „Ich weiß nicht, ob er das so gewollt hat. Er wollte nur den Fuß reinhalten, der Ball fällt dann perfekt rein, das ist nicht zu verteidigen. Wenn es so gewollt ist, ist es weltklasse.“
Nicht nur gewollt, sondern sogar geübt – das scherzte zumindest der Leverkusener Trainerteam, wie Trainer Kasper Hjulmand bei Sky erklärte. Der Däne hatte unter der Woche aus privaten Gründen gefehlt – und „der Stab hat gesagt, dass sie es in den zwei Tagen, in denen ich nicht da war, trainiert haben“, lachte Hjulmand. „Martin ist ein sehr guter Spieler für uns.“ Geschäftsführer Simon Rolfes meinte nur: „Ich habe so ein Tor noch nie gemacht – auch nicht im Training.“
Für den lange verletzten Terrier war das Traumtor im Derby zweifellos der bislang größte Moment, seit er im Sommer 2024 von Stade Rennes nach Leverkusen gewechselt war. Schließlich war der Treffer – sein vierter im Leverkusener Dress – nicht nur besonders schön, sondern auch besonders wichtig. Bayer 04 hatte bis zu seinem Kunststück zwar mehr vom Spiel gehabt, aber auch einige Chancen ausgelassen, die teilweise deutlich mehr nach Tor gerochen hatten. So hatten unter anderem Malik Tillman frei vor Schwäbe die Nerven versagt, im ersten Durchgang hatte Kapitän Robert Andrich eine große Kopfballchance freistehend ausgelassen.
„Wir haben heute einen schwierigen Dosenöffner gebraucht“, resümierte Andrich, der kurz nach Terriers Treffer den 2:0-Endstand köpfte. Viel schwieriger hätte man ihn sich nicht ausmalen können.
