Beim 0:5 gegen den FC Bayern darf sich nur ein einziger Stuttgarter als Gewinner fühlen: Nikolas Nartey, der nach überstandener Leidenszeit wegen einer schweren Knieverletzung in der Vorweihnachtszeit glückliche Tage erlebt.
Der Däne unterstreicht seine Qualitäten
Nach Schlusspfiff und einer gefühlten Ewigkeit in der Kabine traten die Stuttgarter sichtlich frustriert an die Öffentlichkeit. Mit tief heruntergezogenen Kapuzen über den meist gesenkten Köpfen und einem Schweigegelübde auf den Lippen. Viele zurecht, nachdem sie sich gegen den deutschen Rekordmeister nicht gerade mit Ruhm bekleckert hatten. Was soll man auch sagen, wenn es nicht viel zu sagen gibt nach einer solchen Klatsche. Für alle durch die Bank weg. Bis auf einen: Nikolas Nartey, der sich als einziger Gewinner fühlen durfte – und dennoch lieber wortlos blieb.
Dann musste Nartey entkräftet vom Platz
Dabei hatte der Däne, dessen Karriere in den vergangenen Jahren gefühlte Ewigkeiten ein Knorpelschaden im Knie bedroht hatte, allen Grund, über sich und seine Leistung zu sprechen. 60 Minuten stand der Linksfüßer auf dem Platz, auf der für ihn eher ungewohnten Position im halbrechten Mittelfeld, wo er nicht nur mit zahlreichen Offensivaktionen gefiel, einen Treffer zum 1:1 erzielte, allerdings aus Abseitsposition, und später den Fast-Ausgleich durch Chema vorbereitete. Dann musste Nartey entkräftet vom Platz.
Was dem VfB-Spiel sichtlich schlecht bekam. „Er hat angezeigt, dass er nicht weiß, ob er noch viel länger spielen kann“, erklärt Sebastian Hoeneß zur Auswechslung des Defensivmanns, dessen Leistung der Chefcoach als „sehr gut, sehr positiv“ bewertet. „Er war ein Aktivposten.“ Der irgendwann passen musste, um dem höhere Belastungen nicht mehr gewohnten Körper kein gesundheitliches Risiko aufzudrängen. Hoeneß: „Man muss berücksichtigen, dass er noch nicht viele Spiele über 90 Minuten gemacht hat.“
Der letzte Vollzeiteinsatz datiert vom Januar 2023
Der bis Samstag letzte Vollzeiteinsatz datiert vom 31. Januar 2023. Beim 2:1-Erfolg im DFB-Pokal in Paderborn. In der Bundesliga war es der 24. Januar 2023 und das 2:2 bei der TSG Hoffenheim. „Es ist ärgerlich, ja traurig, dass sein Tor abseits war“, sagt Fabian Wohlgemuth. Für den VfB-Sportvorstand wäre es die perfekte Weihnachtgeschichte gewesen. „Mit Startelf, auf einer ungewohnten Position, viel gelaufen, dazu das Tor … schade.“
Allerdings winken Nartey noch mehr gute und vielleicht auch bessere Zeiten, nachdem er sich immer mehr aufdrängt. Mit solchen Leistungen. Wenn er gesund bleibt. Was Auswechslungen, wie diese, sicherstellen sollen.
