Bei seinem Startelfdebüt verpasste der 19-Jährige gegen Augsburg nur knapp auch seine Torpremiere in der Bundesliga.. Hoffenheims Talent deutet seine Klasse an. Stattliche knapp zehn Millionen Euro hatte Hoffenheim im Winter in ein seinerzeit noch 18 Jahre junges Talent investiert und Bazoumana Touré von Hammarby IF verpflichtet. Regelmäßig gönnte ihm Trainer Christian Ilzer Einwechslungen und Spielzeit, um den jungen Ivorer an das Tempo in der Bundesliga zu gewöhnen. Am Samstag nun stand Touré, der am 3. März seinen 19. Geburtstag gefeiert hatte, erstmals in der Hoffenheimer Startelf – und kam auch gleich auf Touren.. Das Offensivtalent, um das auch zahlreiche Klubs aus der Premier League gebuhlt hatten, zeigte seinen Speed, seine Dribbelstärke und Drang zum Tor. Touré hatte mehrere gute Aktionen und Abschlüsse – zeigte aber auch, was ihm noch fehlt.. Aluminiumpech statt Premierentor. Nach 25 Minuten fehlte allerdings nur ein wenig Fortune, als der Flügelstürmer entschlossen in Marius Bülters Flanke auf den langen Pfosten sprintete und sein Kopfball nur am Innenpfosten statt zum Führungstreffer und seinem ersten Ligatreffer im Netz landete. Zwei Minuten später erreichte den Ivorer erneut eine scharfe Hereingabe zentral im Strafraum, doch die Kugel sprang ihm bei der Mitnahme zu weit weg.. Wenig später setzte sich Touré mit Glück und Geschick auf dem Flügel durch und erzwang eine Überzahlsituation von vier Hoffenheimern gegen zwei auf der letzten Linie verbliebene Augsburger, doch da zeigte sich die dem Jungstar noch fehlende Routine, Touré spielte zu überhastet und zu steil auf Andrej Kramaric, FCA-Keeper Finn Dahmen konnte klären.. Nach einer knappen Stunde ließ er aus dem Stand mit seinem enormen Antritt einen Augsburger stehen, verfehlte aber mit seinem stärkeren linken Fuß das anvisierte lange Eck. Nach 68 Minuten war Schluss für den quirligen Flügelstürmer, der auf einem ordentliche Startelfdebüt weiter aufbauen kann.. Ilzer erläutert seine Pläne. In dem „Wissen, dass die letzte Augsburger Linie mit drei zentralen Verteidigern extrem gut in der Luft ist, war die Überlegung, dass wir aus diesen Flügelzehner-Positionen einfach mehr Tiefgang haben wollten“, erläuterte Ilzer die Entscheidung für Touré von Beginn an gemeinsam mit Pendant Marius Bülter links. Zumindest vor der Pause ging diese Rechnung auch auf. „Er hat sich fast belohnt und an die Stange geköpft“, so der Österreicher, „in der zweiten Halbzeit hatte er noch mal einen guten Abschluss, das hat er für sein erstes Spiel schon sehr ansprechend gemacht.“. „Er hat ein Riesenpotenzial“. Auch Kapitän Oliver Baumann fand lobende Worte für den Youngster. „Er ist ein super Junge, ich mag ihn total. Er hat ein Riesenpotenzial. Heute hast du gesehen, er kommt schon in die Situationen“, erkennt der Nationalkeeper und benennt auch die noch vorhandenen Defizite des hochveranlagten Dribblers, „dann trifft er eine falsche Entscheidung, ist ein bisschen unsauber.“. Das ist wenig überraschend in diesem Alter, allerdings bleibt in der aktuell angespannten Lage in der Liga im Kampf um den Klassenerhalt wenig Spielraum für Experimente und Nachhilfe. „Es wäre eigentlich leichter für ihn, wenn du ihn heranführst, wenn es besser laufen würde“, weiß Baumann, „aber jetzt bist du schon irgendwo auf so einem jungen Spieler angewiesen, weil du ihn brauchst, weil er Speed hat, Qualität und spezielle Fähigkeiten.“. „Er soll frei Fußball spielen“. Es ist in vielerlei Hinsicht ein Drahtseilakt, den die Kraichgauer in dieser Spielzeit hinlegen müssen. Also versucht nicht nur Baumann, Touré den Druck zu nehmen. „Er soll weiterhin frei sein. Klar, er kriegt seine Verantwortung, aber er muss jetzt nicht denken, dass er den Laden retten muss“, so der 34-Jährige, „er soll frei Fußball spielen, und dann wird er uns schon noch Spaß bringen.“ Vielleicht reicht es ja für eine spaßige Rettung.