Der VfL Wolfsburg ist bei der Suche nach einem Nachfolger für Sportdirektor Sebastian Schindzielorz fündig geworden. Nach kicker-Informationen soll Pirmin Schwegler (38) von Eintracht Frankfurt kommen. Der Deal soll in Kürze über die Bühne gehen.
Er soll der Schindzielorz-Nachfolger werden
Die Suche hat sich in die Länge gezogen. Andreas Schicker war anfangs der Auserwählte, der als neuer Sportchef und Nachfolger des entlassenen Sebastian Schindzielorz nach Wolfsburg wechseln sollte, der Manager-Deal zwischen den beiden Bundesligisten scheitere jedoch am Veto des TSG-Stammvereins. Also musste der VfL die Gespräche mit weiteren Kandidaten intensivieren. Und hat sich nach kicker-Informationen nun für einen entschieden: Pirmin Schwegler soll von Eintracht Frankfurt nach Wolfsburg wechseln.
Die Parteien sollen sich mittlerweile geeinigt haben, noch in dieser Woche könnte die Sache über die Bühne gehen. Schwegler arbeitet seit Anfang des Jahres als Leiter Profifußball an der Seite von Sportvorstand Markus Krösche und Sportdirektor Timmo Hardung bei seinem Ex-Verein Eintracht, wo er einst Kapitän war.
Für ihn bedeutet der Wechsel nach Wolfsburg einen Schritt nach oben auf der Karriereleiter, hier wäre Schwegler künftig unter Geschäftsführer Peter Christiansen angesiedelt. Den Dänen hat der Ex-Profi in den letzten Wochen bereits kennengelernt, rund um das direkte Aufeinandertreffen der Eintracht und des VfL (1:1) am 30. November soll es entscheidende Gespräche gegeben haben.
Einen alten Bekannten wird Schwegler in Wolfsburg auf jeden Fall wiedersehen, und dieser dürfte bei dieser Personalie auch eine entscheidende Rolle gespielt haben: Mit Ex-VfL-Torwart Diego Benaglio, künftig im Wolfsburger Aufsichtsratspräsidium, spielte der frühere Mittelfeldmann einst in der Schweizer Nationalmannschaft zusammen, insgesamt bestritt der heute 38-Jährige zwischen 2009 und 2015 14 Länderspiele.
Karriereende vor fünf Jahren in Australien
2006 kam Schwegler von den Young Boys Bern in die Bundesliga, über Bayer 04 Leverkusen, Eintracht Frankfurt, die TSG Hoffenheim und Hannover 96 führte ihn sein Weg 2019 zu Western Sydney nach Australien, wo er ein Jahr später seine aktive Karriere beendete. 2015 soll er mal vor einem Wechsel nach Wolfsburg gestanden haben.
Karriere nach der Karriere: Bayern, Hoffenheim, Frankfurt
Das folgt nun mit zehn Jahren Verspätung und einem stringenten Weg in der Zeit nach der aktiven Laufbahn. Zunächst startete Schwegler 2020 als Scout und anschließend bis 2023 als Chefscout beim FC Bayern München, dann wurde er Leiter Lizenzspielerabteilung und später Direktor Profifußball bei der TSG Hoffenheim, seit Januar ist er zurück in Frankfurt. Und fortan beim VfL Wolfsburg, wo er auf Manager-Ebene erstmals so richtig sichtbar wird. Parallel absolviert Schwegler seit September den Lehrgang „Management im Profifußball“ vom DFB und der DFL.
In Wolfsburg gibt es einiges zu tun für den Eidgenossen: Schwegler muss gemeinsam mit Christiansen die Kaderplanung für den Winter vorantreiben, kommen sollen mindestens ein neuer Mittelstürmer und ein Innenverteidiger. Zudem wird der Manager entscheidend sein bei der Trainerfrage, wo sich Interimscoach Daniel Bauer spätestens durch den 3:1-Sieg über Union Berlin in eine gute Position gebracht und Lust auf den Job hat.
Ein weiterer Punkt wird in den Wirkungsbereich des 38-Jährigen fallen: die Stimmung in der Kabine, um sie herum, im gesamten Klub. Schwegler sagte dazu in Frankfurt mal: „Ich bin überzeugt, dass es in der Regel zu besseren Leistungen führt, wenn man ein gutes Klima schafft.“ In Wolfsburg wird er in Kürze damit beginnen.
