Mit gerade einmal 14 etablierten Profis gewann der FC Bayern 4:0 in Heidenheim. Vincent Kompany sprach über eine komplizierte Woche und berichtete von einem Notfallplan mit dem eigentlich verletzten Joshua Kimmich.
Nach gefühlter „Corona-Woche“
Eigentlich war der Einsatz von Joshua Kimmich beim Auswärtsspiel in Heidenheim vorab ausgeschlossen worden. Zu oft war der Nationalmannschafts-Kapitän über die Schmerzgrenze hinaus gegangen. Die Kapselverletzung im rechten Sprunggelenk verhinderte also das Mitwirken des 30-Jährigen, der dennoch mit auf den Schlossberg reiste.
Im Anschluss an den dominanten Auftritt der Münchner verriet Trainer Vincent Kompany, dass Kimmich im absoluten Notfall doch bereitgestanden hätte. „Wenn vier, fünf weitere Spieler krank geworden wären“, sagte Kompany bei DAZN, wäre sein Anführer doch noch ins Spieltagsaufgebot gerutscht, obwohl eigentlich „zu 99 Prozent“ nicht eingeplant – und nicht einsatzfähig.
Hintergrund: Mit Aleksandar Pavlovic, Tom Bischof und Sacha Boey waren gleich drei Akteure relativ kurzfristig mit einem Infekt ausgefallen, zudem fehlte Min-Jae Kim mit Knieproblemen. Das alles über Kimmichs Sehr-wahrscheinlich-Ausfall und Manuel Neuers Muskelfaserriss hinaus.
Kane „überrascht“ über kicker-Auszeichnung
„Vom Gefühl her war das eine Corona-Woche“, sagte Kompany. Zwar habe es keine Corona-Fälle in den vergangenen Tagen im Kader gegeben, aber: „Wenn der Doktor vorbeikommt, hast du immer Angst. Denn du weißt, du verlierst einen Spieler.“ Letztlich blieben zusätzlich zur Startelf nur Ersatzkeeper Sven Ulreich, Serge Gnabry und Alphonso Davies als etablierte Profis übrig.
Und „Phonzy konnte man nicht mal richtig mitzählen“, meinte Kompany, schließlich wird der Kanadier nach langer Verletzungspause erst wieder langsam an 90-Minuten-Einsätze herangeführt. Es sei „nicht selbstverständlich“, dass der Kader das so aufgefangen habe, verdeutlichte der „sehr stolze“ Coach.
So konnte er es sich sogar leisten, den erst 16 Jahre alten Cassiano Kiala als zweitjüngsten Bayern-Debütanten der Bundesliga-Geschichte aufs Feld zu schicken. Zuvor hatte er schon David Daiber (19) erstmals gebracht. Über die beiden sprach man an diesem Sonntag in Heidenheim aber noch nicht allzu viel, eher über Harry Kane.
„Er ist vom kicker ausgezeichnet worden. Für mich völlig berechtigt“, fand Sportvorstand Max Eberl und meinte den Preis als Persönlichkeit des Jahres 2025. „Vielen Dank. Ich war überrascht“, sagte der Engländer selbst zu seiner Ehre. „Ich freue mich sehr darüber. Wie ich in Deutschland von den Fans aufgenommen wurde, ist wirklich unglaublich. Alles, was ich sagen kann, ist: Danke!“
