Schuster sieht „einzelne Fingerzeige“ – Richtung Beste und Scherhant?

Die Freiburger Generalprobe gegen den spanischen Erstligisten Osasuna hat ein paar Hinweise gegeben, auf welchen Positionen der Konkurrenzkampf besonders eng werden könnte.

Dichter Konkurrenzkampf in Freiburg

Nachdem Trainer Julian Schuster in den bisherigen Vorbereitungsspielen die Aufstellungen immer wieder verändert hatte, um unterschiedliche Konstellationen zu testen, schickte er im letzten Test gegen CA Osasuna (2:2) eine Startelf auf dem Platz, die bis auf Neuzugang Igor Matanovic so auch in der Vorsaison hätte auflaufen können.

Dass dem Stürmer dabei der einzige SC-Treffer in den ersten 90 Minuten gelang, war aber – zumindest teilweise – auch Glück. „Das will ich gar nicht auf meinen Namen gutgeschrieben haben“, sagte Matanovic zum 1:0. „Für mich ist wichtig, dass ich richtig stehe. Ich stand gut, aber der Verteidiger stand noch besser als ich“, erklärte er grinsend Moi Gomez zum Torschützen.

Der 22-Jährige war vor allem „glücklich, dass ich das erste Mal hier im eigenen Stadion spielen durfte“, und sieht sich ansonsten weiter in der „Kennenlernphase“ mit seinen Mitspielern. Die sollte Niklas Beste langsam abgeschlossen haben. Nach einem für ihn unbefriedigenden ersten halben Jahr beim Sport-Club nach seinem Winter-Wechsel von Benfica Lissabon mit nur zwölf Kurzeinsätzen, erhofft er sich für die kommende Saison deutlich mehr Spielzeit. „Es war ein bisschen unglücklich, dass er paar Tage raus war im Trainingslager“, sagte Schuster über den 26-Jährigen, „aber die Kurve ist positiv.“

Gegen Osasuna kam Beste in der 70. Minute für Eren Dinkci als Rechtsaußen in die Partie, sodass sich die beiden Ex-Heidenheimer als Ersatz für den zu Eintracht Frankfurt gewechselten Ritsu Doan empfehlen konnten. Auch für Dinkci, der in der Vorsaison vor allem im Zentrum eingesetzt wurde, verlief seine Premierensaison im SC-Trikot nicht ganz so, wie er es sich gewünscht hatte. Nun können beide vom Doan-Abgang profitieren. Nach drei Jahren beim SC hinterlässt der japanische Nationalspieler „definitiv eine Lücke“, so Schuster, „seine Entwicklung war toll, ein stetiges Besserwerden, er hat hier komplett abgeliefert“. Bei „bestimmten Summen“ müsse der Verein aber auch Spieler abgeben.

Beste war gegen Ossasuna einer der Aktivposten und schlug zudem gefährliche Freistöße und Ecken in den Strafraum. „Er hat bestätigt, was er im Training gezeigt hat“, sagte sein Coach. „Das wünsche ich mir von ihm, dass er so dran bleibt, mit gutem Engagement und guter Bereitschaft. Man merkt einfach, dass er sich was vornimmt.“

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Das ist auch bei Derry Scherhant zu sehen, der von Hertha BSC zum SC Freiburg kam. Er dürfte auf Linksaußen ein erstzunehmender Konkurrent für Platzhirsch Vincenzo Grifo werden, für den er in der 70. Minute eingewechselt wurde. „Derry war erfreulich, er hatte viele positive Eins-gegen-eins-Situationen, die auffällig sind“, lobte Schuster, fügte aber hinzu: „Davon darf man sich aber nicht nur blenden lassen.“ Der 22-Jährige aus der Hauptstadt könne „unserem Spiel helfen“, betonte der SC-Coach, „ähnlich war es bei Johan, der auch Akzente gesetzt hat“. Johan Manzambi wurde zusammen mit Beste und Scherhant eingewechselt, in seinem Fall für Mittelfeldspieler Patrick Osterhage.

„Es gab einzelne Fingerzeige“, sagte der SC-Trainer nach dem letzten Test, „außerdem wollten wir bestimmte Paare auch noch mal sehen. Es gibt einige Positionen, die vielleicht etwas klarer sind, aber auch noch einige, die offen sind.“ Unabhängig von der Anzahl an Minuten habe es so für jeden eine Chance gegeben, sich zu zeigen. Für den wechselwilligen Michael Gregoritsch und Maximilian Philipp, ebenfalls Abgangskandidat, galt das nicht. Sie saßen zwar auf der Bank, kamen aber nicht zum Einsatz.

„Derry hat gute Ansätze gezeigt“, lobte auch Mittelfeldspieler Maximilian Eggestein seinen neuen Mitspieler. Das gleiche gelte für Yuito Suzuki und Cyriaque Irié. „Wir können uns auf die neuen Jungs freuen“, sagte er über die sechs Neuverpflichtungen dieses Sommers. Den insgesamt nicht ganz überzeugenden Test gegen die Spanier wollte Eggestein nicht überbewerten, denn das Team habe „eine harte Trainingswoche“ hinter sich gehabt, „keine wie normalerweise vor Spielen“, weil es die letzte der Vorbereitung war. Vor dem Pflichtspielstart im Pokal in Lotte habe die Mannschaft aber „noch ein paar Dinge, die wir ansprechen können“.

 

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