Der SC Freiburg ist in allen drei Wettbewerben noch dabei, aber im Kerngeschäft Bundesliga nicht ganz zufrieden – und hofft in Wolfsburg auf einen positiven Jahresabschluss.
Drei-Punkte-Päckchen unterm Christbaum gewünscht
Nach drei englischen Wochen hatten die Freiburger vor dem letzten Spiel des Jahres beim VfL Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr) eine reguläre Woche, in der es letztlich aber doch nur „eine Trainingseinheit on top“ gab, wie Julian Schuster berichtete. Angesichts der vielen Partien zuvor kam es ihm und seinem Team „entgegen, dass wir uns nur vier Spiele anschauen mussten“, scherzte der SC-Coach in Bezug darauf, dass vor allem die Partien der Wolfsburger unter ihrem Interimstrainer Daniel Bauer für die Analyse interessant sind. „Aber wir sind nicht so naiv, wir gucken uns auch die anderen Spiele an“, fügte er hinzu.
Es sei jedoch eine „persönliche Handschrift“ des Nachfolgers von Paul Simonis erkennbar. Er verwies außerdem auf die sieben von neun möglichen Punkten, die Wolfsburg aus den vergangenen drei Spielen geholt hat. Vor allem beim 3:1-Sieg in Mönchengladbach vergangenes Wochenende war der VfL „in der Anfangsphase sehr dominant und hat Gladbach keine Luft zum Atmen gelassen“, sagte Schuster. „Sie haben ein Gefüge gefunden, das ihnen Stabilität verleiht: Die beiden Innenverteidiger sind gute Kicker, ihre Außenverteidiger sind in den Spielaufbau involviert, im zentralen Mittelfeld haben Arnold und Eriksen Ruhe und Ballsicherheit, und nach vorne hin haben sie Tempo und eine hohe Effektivität.“ Das seien „einige Argumente, die sie momentan auf den Platz bringen“.
Ausfälle auf beiden Seiten
Der VfL muss allerdings auf seinen besten Torschützen Mohammed Amoura verzichten, der beim Afrika-Cup ist, genau wie auf Freiburger Seite Cyriaque Irié. Der Nationalspieler von Burkina Faso hat aber wegen einer Malaria-Infektion lange gefehlt und war erst in den vergangenen beiden Spielen gegen Salzburg und Dortmund erstmals wieder im Kader, wurde aber noch nicht eingewechselt. „Es ist schade, weil er wahrscheinlich im Kader gewesen wäre“, sagte Schuster. Aber die Einsätze bei dem Turnier in Marokko könnten dem 20-Jährigen helfen, „auf einem gewissen Niveau“ wieder Spielminuten zu sammeln.
Wie bereits befürchtet, muss er in Wolfsburg ohne Rechtsaußen Niklas Beste (nach fiebrigem Infekt) und ohne Innenverteidiger Philipp Lienhart (Leistenprobleme) planen. Beide sollen Anfang Januar wieder dabei sein. Offensivspieler Eren Dinkci hat seine muskulären Probleme hingegen überwunden, aber angesichts erst weniger Trainingseinheiten dürfte er bei dem letzten Auswärtsspiel noch keine Rolle spielen.
Obwohl es zuletzt ein paar Ausfälle gab und das Pensum an Spielen hoch war, hat Schuster „nicht den Eindruck, dass wir körperlich einbrechen – im Gegenteil“. Auch in Wolfsburg hofft er deshalb auf die gleiche Energie, die beim 1:1 gegen Dortmund „deutlich zu sehen war“. Und die letzte Trainingswoche vor der kurzen Winterpause hat Schuster insgesamt „große Zuversicht für Samstag und die Aufgaben im neuen Jahr“ gegeben.
Dazwischen will der SC-Trainer mit seiner Familie etwas durchschnaufen. Nach Weihnachten geht es in die Berge, erzählte er. Davor will er mit seiner Mannschaft aber noch „etwas Zählbares“ aus Niedersachsen mitbringen. „Das wäre nochmal ein schönes Päckchen – mit einem Punkt etwas kleiner, mit drei etwas größer -, das man unter den Christbaum legen kann.“ Auch wenn seine Zwischenbilanz positiv ausfällt („Es ist sehr, sehr schön, dass wir auch im neuen Jahr in allen drei Wettbewerben vertreten sind.“), wünscht er sich vor allem „Stabilität im Alltag, in der Bundesliga hinken wir zwei Siegen hinterher“.
