Vor dem Heimspiel gegen Leverkusen sprach SC-Trainer Julian Schuster über die große Qualität des Gegners, insbesondere die von Florian Wirtz, und über die Anforderungen an seine Mannschaft und die Fans.. Gegen Leverkusen ist Freiburgs Kollektiv gefordert. Statistisch gesehen spricht sehr wenig dafür, dass der Sport-Club das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (Sonntag, 17.30 Uhr) gewinnt und damit weiterhin sicher auf einem Champions-League-Platz steht, unabhängig von den Ergebnissen der Konkurrenten. Die Freiburger haben nur eines der jüngsten sieben Heimspiele gegen Leverkusen gewonnen, in der Saison 2021/22 mit 2:1, ansonsten gab es drei Unentschieden und drei Niederlagen. Dazu hat der SC in 24 Heimspielen gegen Leverkusen nur 22 Tore erzielt – so wenig wie gegen keinen anderen aktuellen Bundesligisten im Durchschnitt.. Leverkusens Serie: „Das streiche ich ganz schnell“. Dazu kommt die beeindruckende Serie der Werkself von saisonübergreifend 32 ungeschlagenen Bundesliga-Auswärtsspielen. „Das wusste ich nicht und streich’s auch wieder ganz schnell“, sagte Julian Schuster lachend in der Pressekonferenz vor dem vorletzten Heimspiel der Saison. „Aber es bestätigt, dass es schwer genug wird.“ In Leverkusen habe sich in den vergangenen zwei Jahren viel entwickelt, und er schaue sich gerne Spiele des Teams von Xabi Alonso an, auch um daraus zu lernen.. Um gegen den Double-Sieger der Vorsaison eine Chance zu haben, „brauchst du Momente, in denen du mal durchatmen kannst, da hilft auch der Ballbesitz“, weiß der SC-Trainer. Dazu brauche es „individuelle gute Leistungen, Intensität und Schärfe“. Außerdem sei es „ganz gut, wenn der Gegner das eine oder andere Mal am Tor vorbei oder drüber schießt, der Torhüter einen guten Tag hat, und wir im Kollektiv verteidigen in unterschiedlichen Höhen“. Das sei besonders gefordert bei der Aufgabe, Bayer-Offensivspieler Florian Wirtz in den Griff zu kriegen.. „Wirtz zu verteidigen ist fast ein Ding der Unmöglichkeit“. „Selbst wenn ich die Telefonliste der Trainerkollegen auspacken und alle anrufen würde, arg viele Antworten würde ich nicht bekommen, wie man Florian Wirtz verteidigt“, sagte Schuster. „Das ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Du kannst hoffen und beten, dass er nicht seinen allerbesten Tag hat.“ Und der 22-Jährige könne selbst an schlechten Tagen gefährlich werden, weil er sehr flexibel und kreativ sei.. Der Meisterschaftskampf, der möglicherweise vorab schon endgültig entschieden sein könnte, wird nach Einschätzung von Schuster „keinen großen Einfluss haben. Leverkusen wird sich so präsentieren, dass sie es uns maximal schwer machen“. Deswegen sei auch viel Disziplin seiner Mannschaft gefordert, erst recht bei einem Rückstand – um nicht wie beim 1:4 gegen Dortmund gleich mehrere Tore zu kassieren und aussichtslos zurückzuliegen. Und da sei auch der „zwölfte Mann“ wichtig. „Beim letzten Heimspiel war der Support unglaublich“, blickte er auf den Heimsieg gegen Hoffenheim zurück. „Vielleicht müssen wir alle gemeinsam nochmal eine Schippe drauflegen, dass gegen diese Topmannschaften alles eintritt, was eintreten muss, um bestehen zu können.“. „Wahrscheinlich hätte ich es im ersten Moment nicht geglaubt, dass wir kurz vor Ende der Saison so dastehen.“ (Julian Schuster). Von Tabellenkonstellationen und Rechnereien will sich der SC-Coach weiterhin nicht beeinflussen lassen. In seiner Premieren-Saison als Cheftrainer hat er mit seinem Team eine realistische Chance auf eine weitere Europapokal-Teilnahme, eventuell sogar in der Champions League. „Wahrscheinlich hätte ich es im ersten Moment nicht geglaubt, dass wir kurz vor Ende der Saison so dastehen“, sagte er auf die Frage, ob er das im vergangenen Sommer für möglich gehalten hätte. „Da müssen schon viele Dinge zusammen kommen im Verlauf einer Saison. Und wir wissen schon, was alles dazu kommen muss, damit es final so bestehen bleibt.“