Lars Ricken hat Nico Schlotterbeck nach dessen kritischem TV-Auftritt „die absolute Rückendeckung“ ausgesprochen – und sieht darin auch hinsichtlich der Vertragsverhandlungen ein gutes Zeichen.
BVB-Boss stellt sich hinter Schlotterbeck
Trainer Niko Kovac hatte für Nico Schlotterbeck nach dessen vieldiskutiertem Auftritt bei DAZN am Mittwochabend bereits Verständnis geäußert. Lars Ricken ging am Sonntag sogar noch einen Schritt weiter: Borussia Dortmunds Geschäftsführer sprach dem Innenverteidiger kurz vor dem Gastspiel beim SC Freiburg am DAZN-Mikrofon „von Vereinsseite die absolute Rückendeckung“ aus.
„Wir glauben: Wenn solche Worte nicht nur vom Trainer, sondern auch mal aus der Mannschaft kommen, wird das einen positiven Impuls haben“, erklärte Ricken, der die Diskussionen, die seitdem rund um den BVB aufgekommen waren, nicht verstehen kann.
„Wir wünschen uns ja alle Typen, die Klartext sprechen, auch in der Öffentlichkeit. Jetzt hat Nico das einmal gemacht, und wir reden seit drei Tagen darüber, ob er das so machen kann, weil er bei dem einen oder anderen Tor auch dabei war“, wunderte sich Ricken. „Aber wenn keiner mehr was sagt, weil er mal einen Fehler gemacht hat, dann sagt niemand mehr was. Er ist ein Führungsspieler, deshalb hat er das gemacht. Er hat damit sensibilisiert und die Sinne bei jedem Einzelnen geschärft.“
„Warum sollten wir eine Deadline setzen?“
Und sogar hinsichtlich der seit Wochen laufenden Verhandlungen über eine Verlängerung des 2027 auslaufenden Vertrags sieht Ricken Schlotterbecks Frust-Interview („Die Spieler, die reinkommen, verlieren jeden Ball“) als etwas Positives. „So reagiert kein Spieler, der mit dem Verein schon abgeschlossen hat und weiß, dass er im Sommer woanders spielt. Diese Emotionalität zeigt seine Identifikation.“
Eine Wasserstandsmeldung zu den „vertrauensvollen“ Gesprächen mochte der BVB-Boss einmal mehr nicht abgeben, und auch von einer Deadline wollte er nichts wissen. „Warum sollten wir eine Deadline setzen? Warum sollten wir uns selbst unter Druck setzen oder irgendwas ausschließen?“, fragte er zurück. „Natürlich wollen wir als Vereine eine Entscheidung so schnell wie möglich, aber man muss sich auch die notwendige Zeit nehmen. Wir sind in einem guten Austausch, aber er will diese Entscheidung mit Bedacht wählen. Wir wissen, was er benötigt, er weiß, was er an diesem Verein hat.“
