Erstmals seit sieben Spielen stand Oliver Burke nicht in der Werder-Startelf: Inwiefern das mit dessen Abgang zu tun hatte – und mit Justin Njinmah.. Bremer Pfiffe bleiben aus. Zum fünften Mal in Folge mit der identischen Startelf, auch gegen den FC St. Pauli? Ole Werner entschied sich dagegen, nahm erstmals seit rund einem Monat einen Wechsel in seiner Aufstellung vor: Justin Njinmah rückte für Oliver Burke ins Team – auch vor dem Hintergrund, weil der unter der Woche seinen Werder-Abgang bekanntgegeben hatte und den Verein zu Union Berlin verlassen wird?. Nein, wiegelte der Bremer Trainer zumindest teilweise ab: Als „Hauptgrund“ führte er das jüngste Spiel gegen den VfL Bochum an, als sich Werder bis zu Njinmahs Einwechslung für Burke „schwergetan“ habe – „was jetzt nicht nur an Burkey lag“, so Werner: „Aber Justin ist reingekommen, hat das Tor aufgelegt und hatte zwei, drei gute Abschlussaktionen.“. Tatsächlich hatte sich Njinmah als belebendes Element beim auch durch die Bremer Joker erwirkten 1:0-Heimsieg gegen den VfL erwiesen. Dazu habe der 24-Jährige anschließend „vernünftig trainiert“, erklärte der Werder-Coach – weshalb man ihm „in einem Jahr, in dem für ihn relativ vieles nicht gut gelaufen ist und ihn Verletzungen immer wieder mal rausgebracht haben, einfach auch wieder die Tür öffnen wollte“.. Burke? Pfiffe der Werder-Fans blieben aus. Und „das andere“, wie Werner die Begleitumstände des Burke-Wechsels nannte (über die man sich am Osterdeich durchaus irritiert gezeigt hatte), sei bei seinen Startelf-Überlegungen für die Partie gegen St. Pauli (0:0) „dann noch irgendwie dazu gekommen“. Nicht ausgeschlossen, dass man dieser Angelegenheit durchaus das Potenzial für unerwünschte Störgeräusche eingeräumt hatte.. Wobei zumindest die Reaktion der Werder-Fans am Sonntagabend zu keinem großen Thema wurde, nachdem Burke auch ihnen gegenüber kürzlich ja noch ziemlich romantische Töne angestimmt hatte. Pfiffe blieben nahezu aus. „Ich habe es nicht anders erwartet, weil ich glaube, dass unsere Fans ein ganz gutes Gespür haben“, sagte Leiter Profifußball Peter Niemeyer. Und dann hätte der Schotte ja sogar beinahe noch zum möglichen Sieg getroffen, nachdem er in der 69. Minute für Njinmah in die Partie gekommen war.. Njinmah nicht in „seiner Komfortzone“. Der wiederum habe bei seinem ersten Startelfeinsatz seit dem 23. Spieltag zunächst zwar etwas „gebraucht in der ersten Halbzeit“, wie Coach Werner sagte. Njinmah wurde oftmals hoch angespielt, was auch laut Niemeyer nicht seiner „Kernkompetenz“ entspreche: „Da ist er nicht in seiner Komfortzone.“. Nach der Halbzeit agierte der Angreifer dann verbessert, fand öfter die tiefen Räume und kam dabei mit seinen „schnellen Antritten und kleinen Bewegungen“ (Niemeyer) auch zweimal zu Abschlüssen (58./ 59.) – so, „wie wir uns das von ihm vorgestellt haben“, betonte Werner: „Leider hat er sie nicht genutzt.“