Mit einer Strategie der kleinen Schritte will der neue Trainer Urs Fischer auf den Erfolgsweg zurückführen. Das macht der 59-Jährige den Spielern in der ersten Übungseinheit am Montag klar, wo es ein Wiedersehen mit Benedict Hollerbach und Lennard Maloney gab.
Wiedersehen mit Hollerbach und Maloney
Gerade einmal sieben Einsätze hatte Benedict Hollerbach nach seinem Wechsel von SV Wehen Wiesbaden zu Union Berlin, bis sich die Wege von Union und Trainer Urs Fischer im November 2023 trennten. Lennard Maloney kam noch seltener zum Zuge. „Die Begrüßung fiel sehr herzlich aus. Da ist nichts liegengeblieben. Zu meiner Zeit war Hollerbach noch nicht so weit“, betonte Fischer. Der damals 22-Jährige war noch mit der Umstellung von der 3. Liga auf die Bundesliga beschäftigt.
Mit nunmehr 71 Bundesligaspielen gehört Hollerbach mittlerweile zu jenem Kreis von Spielern, die es laut Fischer nun richten sollen. „In erster Linie müssen die erfahrenen Spieler vorangehen“, erklärte der neue FSV-Trainer. Das bedeutet dann wohl auch, dass sich ein Nelson Weiper (20) wie schon bei Vorgänger Bo Henriksen erst einmal hinten anstellen muss.
Fischer will über die Basics zurück in die Erfolgsspur. In seinem ersten Training ließ er üben, wie sich alle Mannschaftsteile im Verbund bewegen sollen. Henriksen-Assistent Michael Silberbauer gehört weiterhin zum 05-Staff. Aus dem bisherigen Trainerteam ist nur Mikkel Jespersen ausgeschieden.
„Ich habe einen guten Eindruck vom ersten Training“, versucht Fischer Optimismus zu verbreiten. Das 0:1 am Freitag gegen Borussia Mönchengladbach fand er ebenfalls nicht so negativ, wie das Resultat ausdrückt. „Dass nicht alles funktioniert, ist der Situation geschuldet“, meint der Coach.
Zwei Trainingseinheiten plus das Abschlusstraining hat Fischer, um sein Team auf das Spiel in der Conference League bei Lech Posen (Donnerstag, 21 Uhr, LIVE! bei kicker) vorzubereiten. Am Sonntag (17.30 Uhr) gastiert Mainz dann beim FC Bayern München.
Henriksen hatte deutlich weniger Zeit
Fischers Mission ist ähnlich schwierig wie die von Bo Henriksen oder Bo Svensson. Im Gegensatz zu seinen beiden dänischen Kollegen bleibt dem Schweizer jedoch mehr Zeit. Henriksen saß im Februar 2024 am 22. Spieltag erstmals auf der Bank von Mainz 05, das damals mit zwölf Punkten Vorletzter war und neun Zähler Rückstand auf Platz 15 hatte.
Svensson hatte im Januar 2021 vor dem 15. Spieltag übernommen. Der FSV war seinerzeit mit sechs Punkten 17., der Abstand auf den letzten Nichtabstiegsplatz betrug fünf Punkte. Fischer übernimmt vor dem 14. Spieltag, Mainz weist mittlerweile sechs Zähler Rückstand auf Platz 15 auf. Der Abstand zum Relegationsrang beträgt aktuell schon fünf Punkte, bei Henriksen und Svensson waren es damals vier. In der ersten Saison von Henriksen wurde Mainz noch 13., im ersten Halbjahr von Svensson Zwölfter.
