Kompany: „Es gibt eine normale Taktik und einen Bayern-Plan“

Vor dem letzten Heimspiel des Jahres sichtet Vincent Kompany Videomaterial von zwei Vereinen – und gibt ein Mini-Update zu Jamal Musiala.

FCB-Trainer über Mainz und Musiala

Es ist leider nicht genau überliefert, wie Vincent Kompany in der Regel einen Freitagabend verbringt, wenn seine Mannschaft am Samstag kein Bundesliga-Spiel, sondern lediglich ein lästiges Abschlusstraining vor der Brust hat.

Vielleicht hat er ja dieses Mal das Spiel zwischen Union Berlin und RB Leipzig gesehen und vielleicht sogar ein kleines bisschen die Siegerfaust geballt: Den „Verfolger“ RB können die Bayern am Sonntag mit einem Sieg gegen Mainz auf satte zehn Punkte distanzieren und kurz vor Weihnachten fast schon die Schleife um den 35. Meistertitel binden.

Und generell könnten die Vorzeichen schlechtere sein gegen jenen Gegner, der in den vergangenen acht Besuchen in München durchschnittlich fünf Gegentore hinnehmen musste. „Es gibt natürlich immer ein paar Fragezeichen, wenn ein neuer Trainer kommt“, sagt Kompany nun über den Wechsel von Bo Henriksen zu Urs Fischer. „Man erwartet eine Reaktion von dieser Mannschaft.“

Er weiß schließlich ganz gut, wie widerspenstig die Mainzer werden können und dass es nur eine untergeordnete Rolle spielt, als FC Bayern die jüngsten 19 Duelle mit einem Tabellenletzten gewonnen zu haben. Auf den Tag genau vor einem Jahr hatten die Münchner in Mainz die erste Liganiederlage hinnehmen müssen, dieses Mal stehen sie ebenfalls noch ohne Makel da.

Was natürlich unbedingt so bleiben soll, deshalb hat Kompany im Vorfeld ganz unterschiedliches Videomaterial gesichtet. Zum einen Mainz unter Henriksen, Union Berlin unter Fischer und das eine Mainz-Spiel mit Fischer am Donnerstag in Posen. „Natürlich schauen wir auch, was dafür gesorgt hat, dass die Mannschaft Schwierigkeiten bekommen hat.“ Sprich: Warum wurde Henriksen überhaupt entlassen? „Es ist nicht immer der Trainer schuld“, erklärt Kompany lachend.

„Hoffentlich noch ein paar Trainingseinheiten vor Weihnachten.“ (Kompany über Musiala)

Seine Mannschaft, versichert der Trainer, ist vorbereitet, „dass die Systeme sich in einem Spiel manchmal ändern.“ Kompany erwartet die Fischer-Mainzer zwar definitiv in einer Fünfer-Abwehrkette, stellt sich aber darauf ein, überrascht zu werden. „Ganz oft gibt es eine normale Taktik und einen Bayern-Plan. Es ist oft passiert, dass wir uns so gut vorbereitet haben“, und der Gegner dann ganz anders als erwartet aufgetreten ist. „Deswegen haben wir immer diese Flexibilität im Kopf, dass wir unsere Leistung bringen können, auch wenn irgendwas total anders ist.“

Die große Rotation steht bei den Bayern nicht mehr bevor, Kompany geht es in der Hinsicht nun nach fünf Tagen Pause nicht mehr um Schonung, sondern vielmehr um Rhythmus, da auch der Januar wieder mit einem vollen Programm auf die Bayern wartet. Tom Bischof könnte beispielsweise wieder für Josip Stanisic reinrutschen, viele Änderungen sind im Vergleich zum 3:1 gegen Sporting jedoch nicht zu erwarten.

Eine soll sich nach Möglichkeit aber zeitnah auf dem Trainingsplatz ergeben: Jamal Musiala ist „nah dran“, wie Kompany erklärt. Wenn es gut läuft, kann der Spielmacher nach seinem im Juli erlittenen Wadenbeinbruch in der kommenden Woche wieder Teile des Mannschaftstrainings mitmachen. „Null Druck“ will der Trainer auf Musiala oder die medizinische Abteilung aufbauen, „aber hoffentlich noch ein paar Trainingseinheiten vor Weihnachten. Das wäre schön für die Mannschaft und für ihn.“ Erste Einsatzminuten sollen dann im Januar folgen.

 

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