Die erhoffte Trendwende ist ausgeblieben, dennoch konnten die Mainzer der Niederlage gegen Gladbach auch was Positives abgewinnen – und sie haderten gehörig mit dem eigenen Pech.
Mainzer Analyse nach Niederlage gegen Gladbach
„Wir sind natürlich sehr enttäuscht“, sagte Sportdirektor Niko Bungert nach dem 0:1 gegen Gladbach bei Sky und rang nach Antworten für den wieder einmal erfolglosen Auftritt. „Wir haben versucht, tapfer dagegenzuhalten, sind aber lange nicht so richtig ins Spiel gekommen“, stellte Bungert fest und merkte zudem an, dass man eben auch „typisch für eine Mannschaft gespielt hat, die in der Krise ist. Wir haben zwei Eigentore geschossen“, von denen das erste nicht gegeben wurde, „wo wir Glück hatten“.
Am Ende hätten die 05er eben „in den entscheidenden Szenen ohne Selbstvertrauen und ohne Selbstverständlichkeit“ agiert, stellte der 39-Jährige fest: „Wir waren einfach nicht da und verlieren dann wieder so ein Heimspiel.“
Letztlich machte das kuriose Eigentor von Danny da Costa in der 58. Minute den Unterschied aus: Nach einer Ecke köpfte Haris Tabakovic an den Rücken des Schienenspielers, von dem aus der Ball dann ins Tor sprang. „Über das Tor braucht man nicht reden, mehr Pech geht gar nicht“, sagte da Costa anschließend und haderte: „Kurioserweise ist es oft so, dass in einer Phase, in der es nicht läuft, solche Dinge noch hinzukommen. Das ist unendlich nervig. Am Ende stehst du mit leeren Händen da.“
Widmer hadert mit Slapsticktor
An Bereitschaft habe es den Rheinhessen nicht gemangelt. „Wir haben viel probiert, haben daran geglaubt, dass wir gewinnen und es drehen können“, so da Costa, aber dann seien eben Dinge passiert, die man nicht beeinflussen können, wie etwa das man im letzten Moment ausrutscht oder Ähnliches. „Die kannst du nicht gebrauchen“, weiß der 32-Jährige und ergänzte: „Es tut einfach weh, aber es hilft nichts.“ Es bleibe nichts anderes übrig, als weiterzumachen.
„Wir befinden uns in einer negativen Spirale – und da wird einem nichts geschenkt. Im Gegenteil, da kriegt man so Slapsticktore, wie wir sie heute Abend bekommen haben“, ergänzte Silvan Widmer: „Wir haben es versucht, aber wenn man das Pech an den Sohlen kleben hat, dann wird es schwierig.“
Besonders bitter sei gewesen, dass man gar nicht so schlecht ausgesehen hat. „Wir haben verloren, aber es war keine so schlechte Leistung wie letzte Woche in Freiburg“, stellte Widmer fest und war da auf einer Linie mit da Costa. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir gar nichts auf die Reihe bekommen und beten müssen, dass irgendwie ein Tor für uns fällt“, blickte der 32-Jährige zurück und gab dabei aber auch zu: „Wir hatten keine klaren Chancen, das weiß ich auch, aber das erwarte ich auch nicht, dass wir rausgehen und den Gegner an die Wand spielen. Das wird zeitnah nicht passieren.“
Interimstrainer Benjamin Hoffmann wies ebenfalls darauf hin, dass man kein schlechtes Spiel gemacht habe, aber das man eben auch festhalten muss: „Wir haben zu wenig aufs Tor geschossen.“ Der 46-Jährige stellte auch fest, dass alle „alle maximal enttäuscht“ ob der Niederlage seien und stellte zugleich fest: „Man merkt, dass die Jungs vom Kopf her nicht ganz so frei sind.“ Auch meinte er, dass jetzt „jeder in sich gehen und sich hinterfragen“ sollte, ob denn das Gezeigte der „eigenen Top-Leistung“ entsprechen würde. Denn eins ist klar: Den Mainzern fehlt derzeit das Glück, aber „das Glück kann man sich erarbeiten – und die Jungs sind besser als die Tabellensituation gerade ist.“
