Allerhand Vertragsverlängerungen von Sportlern wurden am Wochenende auf der Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart verkündet. Auch auf Vorstandsebene dürften nun konkrete Gespräche folgen.. Nach deutlichem Votum für Allgaier. Jubel brandete auf in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle, als Alexander Wehrle am Samstag die vorzeitige Ausdehnung des Arbeitspapiers von Cheftrainer Sebastian Hoeneß um ein Jahr bis 2028 bekanntgab. Und auch den per Videobotschaft von ihm selbst verkündeten Verbleib von Zehnkämpfer Leo Neugebauer, der bei den olympischen Spielen in Paris Silber geholt hatte, goutierten die Mitglieder.. Wehrle wollte auch abwarten, wer künftig an der e.V.-Spitze steht. Anders als das Dauerthema Hoeneß stand die Zukunft von AG-Vorstandschef Wehrle bislang weniger auf der öffentlichen wie der internen Agenda. Das dürfte sich mit den e.V.-Wahlen am Samstag radikal geändert haben. Wehrles Maßgabe mit Blick auf seinen 2026 endenden Kontrakt war: Erst möchte der 50-Jährige wissen, wie es an der Spitze von e.V. und AG-Aufsichtsrat weitergeht.. Jene Bedingung ist nun geklärt, die Bahn für Verhandlungen wäre nun frei. Dietmar Allgaier erfuhr mit mehr als 91 Prozent große Bestätigung der Mitglieder als nun auch gewählter Präsident. Nun dürften konkrete Gespräche mit Wehrle folgen, zumal die Arbeit zwischen dem siebenmonatigen Interimsvereinsboss Allgaier und dem Vorstandsvorsitzenden ruhig und zielorientiert verlief. Für Wehrle, das ist kein Geheimnis, ist der VfB als sein „Heimatverein“, bei dem er schon von 2003 bis 2013 gearbeitet hat, etwas Besonderes. Das spricht generell für eine Einigung.. Vieles spricht für eine Zusammenarbeit über 2026 hinaus. Nach seiner Rückkehr 2022 unter Allgaiers Vorgänger Claus Vogt als Vorstandsvorsitzender hatte der studierte Verwaltungswissenschaftler einige kritische Momente zu überstehen. Da wäre das Zerwürfnis mit Ex-Sportdirektor Sven Mislintat zu nennen, die Fehlentscheidung mit Trainer Bruno Labbadia, die Querelen mit Vogt rund um den Porsche-Einstieg. Schwerer wiegen allerdings die positiven Entwicklungen unter dem Ex-Kölner: Die Rückkehr in die Champions League, die weitergehende Stabilisierung der Finanzen nach dem fragwürdigen Wirtschaften mit Hire-and-fire-Mentalität in den 2010er-Jahren, die Einbindung der Porsche AG als gleichberechtigten Anteilseigner neben Mercedes Benz sowie die Finalisierung des Stadion-Umbaus unter – Stichwort Corona und Lieferkettenengpässe – erschwerten Bedingungen.. Kurzum: Für beide Seiten sticht kein wirkliches Hindernis ins Auge, weshalb die Zusammenarbeit nicht über 2026 hinaus fortgesetzt werden sollte. Zumal sich seit Monaten in der Branche wabernde Gerüchte, Wehrle ziehe es zur Deutschen Fußball-Liga (DFL), nicht wirklich konkretisieren lassen. Am Standort der DFL, Frankfurt/Main, verantwortet der Manager neben seinem Stuttgarter Vorstandsmandat auch noch den Aufsichtsratsvorsitz der DFB GmbH & Co. KG.. Finanzvorstand Ignatzi könnte ausscheiden und Keller folgen. Mit Blick auf 2026 könnte es dennoch zu einem Vorstandswechsel in Bad Cannstatt kommen. Dann nämlich endet auch das Arbeitspapier von Dr. Thomas Ignatzi. Der Finanzexperte, dessen Vertragsverlängerung Ende 2023 übrigens genau wie die von Marketingvorstand Rouven Kasper bis 2028 erstaunlicherweise nicht kommuniziert wurde, wäre dann 61 Jahre alt. Als aussichtsreicher Nachfolgekandidat für den ehemaligen Banker gilt mit Tobias Keller ein Mann aus dem Klub. Der Finanzdirektor fungierte bereits nach der Trennung von Stefan Heim bis zur Ankunft Ignatzis von Februar bis August 2021 als Interimsvorstand.