Dem Kieler Hochgefühl nach dem 4:3-Heimerfolg gegen Gladbach folgte am Montag der Dämpfer durch das Schiedsgerichtsurteil. Das hatte den Sieg des VfL Bochum im Skandalspiel bei Union Berlin bestätigt. Für Holstein-Trainer Marcel Rapp mit Blick auf den Einfluss auf den Abstiegskampf eine unverständliche Entscheidung.. Holstein hadert mit Schiedsgerichts-Urteil. Den ersten Applaus gab’s schon vor der Übungseinheit am Dienstag. Doch der Beifall durch die Spieler des Bundesliga-Vorletzten Holstein Kiel galt nicht vordergründig der Eigenmotivation vor dem Sonntag-Gang zum FC Augsburg. Begrüßt wurde auf diese Weise Colin Kleine-Bekel, der nach einem Kreuzbandriss, erlitten bei der U-21-Nationalmannschaft im März des vergangenen Jahres, sein Comeback im Mannschaftstraining feierte.. Störche-Trainer Marcel Rapp relativierte derweil vorschnelle Hoffnungen, der 22-jährige Innenverteidiger könne in dieser Saison noch zum Punktspieleinsatz kommen. „Wohl eher nicht“, so der 46-Jährige mit Blick auf die lange Zwangspause Kleine-Bekels, der die Kieler im Sommer nach Ablauf seines Vertrages mit noch unbekanntem Ziel verlassen wird.. Gleiches gilt für Kapitän Lewis Holtby (34), der seine Muskelverletzung auskuriert hat, die Einheit vollumfänglich bestritt, in Augsburg aber noch keine Option ist. Beflügelt vom Hochgefühl des spektakulären 4:3-Heimerfolges gegen Mönchengladbach, blickte Rapp bereits auf den Sonntag: „Augsburg ist in guter Form. Aber wir sind auch in einer guten Verfassung. Wir wollen gewinnen, mal schauen, was dabei herauskommt.“. Rapp hadert mit Schiedsgerichts-Urteil. Weniger zurückhaltend fiel Rapps Bewertung für das Schiedsgerichts-Urteil vom Montag aus. Das hatte am Montag die zwei Instanzen der DFB-Sportgerichtsbarkeit und damit den Sieg am grünen Tisch des VfL Bochum im Feuerzeugwurf-Spiel bei Union Berlin (Endstand bei Abpfiff 1:1) bestätigt. Eine finale Entscheidung, die durchaus Einfluss auf den Abstiegskampf hat.. „Ich bin zwar kein Jurist, aber das hinterlässt bei mir viele Fragezeichen. Ein Urteil, das eine Mannschaft für etwas belohnt, was sie gar nicht geleistet hat – ich weiß nicht, ob es das schon einmal in Deutschland gegeben hat“, zürnte der 46-Jährige.. Und einmal in Fahrt legte der Fußballlehrer noch nach: „Union Berlin ist der direkt Betroffene. Die können es verschmerzen. Die nächsten Betroffenen sind Heidenheim und wir. Aber das interessiert halt niemanden in Deutschland. Wenn das anderen Vereinen passiert wäre, wäre der Aufschrei, glaube ich, größer gewesen.“