Am Samstag trat Marcell Jansen, ein ehemaliger Nationalspieler, als HSV-Präsident zurück, während Laura Ludwig, eine prominente Sportlerin, seine Nachfolgerin wurde. Die 39-jährige Olympiasiegerin ist die erste Frau im Präsidium des HSV. Mit Olympiasiegerin Ludwig erhält der Sport erneut prominente Unterstützung. Im Jahr 2016 gewann die in Berlin geborene Sportlerin in Rio de Janeiro die olympische Goldmedaille im Beachvolleyball. Nur ein Jahr nach ihrem Rücktritt als Sportikone trat sie am Samstag wieder ins Rampenlicht: Ihre Mitbewerberin Anna Stöcken hatte ihre Kandidatur nach der Wahl von Henrik Köncke zum neuen Präsidenten des HSV kurzfristig zurückgezogen. Daher ging es am frühen Samstagabend im Volksparkstadion nur noch darum, ob die Mitglieder ihr ihr Vertrauen aussprechen würden. Mit 90,40 Prozent der Stimmen erhielt sie eine überwältigende Zustimmung. Es herrschten Energie, Klarheit und viele Fragen. Noch nie zuvor saß eine Frau im Präsidium des HSV, und die zweifache Mutter ist überzeugt, dass die Präsenz von Frauen dem Gremium zugutekommen wird. „Ich werde die weibliche Perspektive zu 100 Prozent einbringen“, sagt sie, „die Kombination aus Intuition und Verstand bietet eine solide Grundlage.“ „Ich habe diese Erfahrung bereits in mehreren Teams gesammelt.“ Die ehemalige Spitzenathletin hat das Ziel, mehr zu erreichen als lediglich die erste Frau im Präsidium zu sein. „Ich bin sehr motiviert, meine Energie und Klarheit einzusetzen.“
