Das Amoura-Problem: Wie und wo bringt Simonis ihn wieder in die Spur?

Um erfolgreich zu sein, benötigt der VfL Wolfsburg einen starken Mohammed Amoura. Doch wo ist der Algerier am besten aufgehoben? Trainer Paul Simonis benennt ein Problem bei dem Angreifer.

Unglaublich: Heuer Fernandes war schneller als Wind

Sein Land Algerien schoss er kürzlich zur WM, bei Instagram folgen ihm fast 650.000 Menschen, in Wolfsburg ist Mohammed Amoura einer der wenigen potenziellen Unterschiedsspieler im Kader. Zugleich ist der 25-Jährige aktuell aber auch eines der vielen Fragezeichen beim VfL. Wie und wo bekommt Trainer Paul Simonis den schnellen Offensivspieler wieder in die Spur?

Folgenschwere Fehlpässe statt Traumtore

Mit vier Punkten (zwei Tore, zwei Vorlagen) ist der 1,70-Meter-Mann zwar noch immer Wolfsburgs bester Scorer, in den vergangenen fünf Spielen gelang ihm aber nur noch ein bedeutungsloser Assist beim 1:3 in Augsburg. Zuletzt wurde mehr über fehlende taktische Disziplin und folgenschwere Fehlpässe als über Traumtore des Algeriers diskutiert.

Seine Position hat Amoura unter dem neuen Trainer Paul Simonis noch nicht gefunden. Ursprünglich sah ihn der Niederländer bevorzugt auf der linken Außenbahn, von wo aus er mit seinem starken rechten Fuß nach innen ziehen kann. Immer wieder bot der Coach ihn auch im Sturmzentrum auf, weil die Wolfsburger dort im Transfersommer nicht noch mal tätig wurden. Ex-Coach Ralph Hasenhüttl betonte bei Amoura immer wieder dessen Freigeist-Mentalität. Und gewährte ihm, wenn er seine defensiven Aufgaben erfüllte, offensiv alle Freiheiten.

„Mo Amoura hat noch nie in einer Struktur gespielt, aber wir wollen, dass er bei uns in einer Struktur spielt.“ (Trainer Paul Simonis über das Problem bei seinem Offensivmann)

Die hat Amoura unter Simonis so nicht. Kürzlich betonte der Coach die Problematik bei seinem Stürmer-Star: „Mo Amoura hat noch nie in einer Struktur gespielt, aber wir wollen, dass er bei uns in einer Struktur spielt.“

Beim desolaten 0:3 gegen den VfB Stuttgart verzichtete der Trainer dann mit Verweis auf die anstrengende Länderspielreise zunächst ganz auf den Topscorer der Wolfsburger Vorsaison (22 Punkte) und wechselte ihn beim Stand von 0:2 ein, in Hamburg (1:0) brachte er ihn nun wieder auf der linken Außenbahn.

Wird der VfL gefährlich, hat Amoura meist seine Füße im Spiel

Sein Auftritt dort: ausbaufähig. Seine einzige gelungene Aktion führte aber immerhin fast zum 2:0 durch Aaron Zehnter, womit Amoura trotz schwacher Leistung (kicker-Note 4,5) den Eindruck der vergangenen Wochen bestätigte: Wenn es überhaupt mal gefährlich wird im Spiel des VfL, dann hat Amoura meistens seine Füße im Spiel.

Darauf dürfte Simonis auch am Dienstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Pokal gegen Holstein Kiel setzen. Die Frage ist nur: Wo schickt der Trainer seinen Tempomacher ins Rennen? Wie zuletzt bevorzugt auf der linken Seite oder doch mal wieder im Sturmzentrum?

Dort nämlich muss Jonas Wind wegen Problemen an der Wade aussetzen. Was auf den ersten Blick nicht wirklich ein Verlust ist, bewegten sich seine letzten beiden Auftritte gegen Stuttgart und Hamburg mindestens an der Grenze zur Arbeitsverweigerung. Seine desolaten Laufwerte gegen Stuttgart (vier Sprints in 90 Minuten, Topspeed 27,42 km/h) unterbot der Däne in Hamburg sogar noch, als er es auf nur einen einzigen Sprint in 66 Minuten brachte und mit gemessenen 26,30 km/h die gewünschte Dominanz gegen den Ball unmöglich machte.

Bezeichnend: Heuer Fernandes lief schneller als Wind

Bezeichnend: Als HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes in der Nachspielzeit aus seinem Tor und wieder zurückeilte, lief er 28,69 km/h, also mehr als zwei km/h schneller als die Wolfsburger Sturmspitze. Die nun gegen Kiel ersetzt werden muss. Laut Trainer Simonis gibt es drei Optionen: Dzenan Pejcinovic, Patrick Wimmer oder eben Amoura.

Im Pokal gegen den Zweitligisten will Simonis jetzt „den nächsten Schritt“ in Sachen Philosophie gehen, drei Spiele in einer Woche kommen dem Niederländer deshalb gelegen. Denn von dem Wunsch der Dominanz mit und gegen den Ball war sein Team trotz des Sieges in Hamburg meilenweit entfernt.

Die einzige Steigerung: Immerhin wehrte sich der VfL

Als Belege dienen 27 HSV-Torschüsse und 31 Flanken. Eine Steigerung im Vergleich zum blutleeren Auftritt gegen Stuttgart stellte hauptsächlich die Tatsache dar, dass sich die Simonis-Schützlinge immerhin wehrten, sich in jeden Ball warfen und so zumindest in puncto Einstellung einen Schritt nach vorne machten – warum auch immer dies keine Selbstverständlichkeit ist.

 

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