Erstmals wird ein Klub in einem Kalenderjahr ununterbrochen an der Spitze der Bundesliga-Tabelle stehen, die Dominanz des FC Bayern geht sogar darüber hinaus. Ganz oben stand zuvor – der 1. FC Heidenheim.
Wiedersehen mit dem „Vorgänger“
Man hört den Spruch immer wieder, wenn es kleinere Klubs schaffen. Die Tabelle, die schneiden wir uns natürlich aus. Das tat sicherlich auch so mancher Heidenheimer nach dem 2. Spieltag der Vorsaison, als sein Klub überraschend ganz oben stand. Und im Nachhinein wäre es nicht nur für die FCH-Fans eine gute Gedächtnisstütze gewesen.
Damals erwischte das Team von der Brenz einen Traumstart in die Saison. Einem 2:0 auf St. Pauli zum Saisonauftakt folgte ein 4:0-Erfolg gegen Augsburg. Mit RB Leipzig und dem FC Bayern gelangen nur zwei weiteren Teams ebenfalls zwei Siege, doch das Torverhältnis sprach nun mal für den FCH. „Spitzenreiter, Spitzenreiter“-Rufe hallten an diesem denkwürdigen Sonntagnachmittag durch die Voith-Arena, Trainer Frank Schmidt sagte: „Es wird auch wieder anders kommen.“
Womit er, schneller als ihm lieb war, Recht behielt. Am 3. Spieltag verlor der FCH bei Borussia Dortmund mit 2:4. Da auch Leipzig nicht über ein torloses Remis gegen Union herauskam, war am Samstagabend der Weg frei für die Bayern, die in Kiel dann auch locker mit 6:1 gewannen. Am 14. September 2024 erklomm der Rekordmeister also die Tabellenspitze – und dort steht er bis heute.
Klare Vorzeichen vor Duell am Sonntag
Für Heidenheim ging es hingegen bergab, der Klassenerhalt gelang erst über den Umweg Relegation. Aktuell steht der FCH auf Rang 17, die Verhältnisse der beiden ungleichen Klubs sind vor dem direkten Duell am Sonntagabend längst wieder gerade gerückt. Während der FC Bayern in diesem Kalenderjahr die meisten Siege (26) feierte, kassierte Heidenheim die meisten Niederlagen (19). Zehn davon waren es vor heimischem Publikum, mit der nächsten Pleite auf der Ostalb wäre der Bundesliga-Negativrekord des VfB Stuttgart eingestellt, der 2014 elf Heimniederlagen in 18 Spielen kassierte (4 Siege, 3 Remis).
Da kommen die Bayern natürlich zur Unzeit. Die Kompany-Elf ist im Jahr 2025 noch ohne Auswärtsniederlage (11 Siege, 4 Remis). 1986 und 2013 blieb der FCB auch schon gänzlich ohne Pleite in der Fremde, sonst schaffte das nur Leverkusen 2024. 103 Tore erzielte Bayern in diesem Jahr, übertroffen wurde das nur von ihnen selbst im Jahr 2021, als das Team 116 Tore erzielte. Heidenheim spielte seit 15 Spielen nicht mehr zu null, das ist laufender Negativrekord in der Bundesliga für den FCH.
Ein Tabellenführer namens Heidenheim mag schon lange realitätsfern sein. Fakt ist aber auch: Alle anderen Bundesligaklubs warten noch länger auf den Platz an der Sonne.
