Bisher war kaum etwas zu sehen vom teuersten Freiburger Sommerzugang. Cyriaque Irié wurde lange von einer Malaria-Infektion ausgebremst, behutsam rangeführt und ist nach seinem Kader-Comeback letzte Woche schon wieder weg – wegen des Afrika-Cups.
8,5-Millionen-Mann beim Afrika-Cup
Schon beim ersten Training Anfang Juli und in der weiteren Vorbereitung war zu erkennen, warum der SC Freiburg ziemlich viel Geld für einen gerade erst 20 Jahre alt gewordenen Fußballer aus der französischen 2. Liga ausgegeben hat. Geradlinigkeit, Wucht und Athletik prägen das noch weitgehend ungeschliffene Spiel des 1,86 Meter großen und 87 Kilo schweren Kraftpakets, das mit seinem starken linken Fuß bisher meist als Rechtsaußen eingesetzt wurde.
8,5 Millionen Euro überwiesen die Breisgauer nach Troyes, um sich langfristig die Dienste von Cyriaque Irié zu sichern, der jeweils erst die Erfahrung aus einer Saison in der 2. und eine in der 3. Liga Frankreichs (Dijon) vorzuweisen hat. Damit ist der Offensivspieler der teuerste von sechs Zugängen im Freiburger Rekord-Transfersommer, in dem der SC 30,7 Millionen Euro an Sockelablöse ausgegeben hat.
Die hohe Investition soll sich bei der von den Verantwortlichen eingepreisten Anpassungszeit vor allem mittel- bis langfristig auszahlen. Dass es kurzfristig nach einem gut halbstündigen Jokerauftritt am 1. Spieltag beim unglücklichen 1:3 gegen Augsburg, als Irié nach vorne Dampf machte und sich hinten ungestüm eine Gelbe Karte einhandelte, aber gar keine Impulse mehr vom Nationalspieler Burkina Fasos gab, hat einen gesundheitlichen Hintergrund.
Malaria-Infektion
Irié, der in seiner ersten Medien-Runde selbstbewusst sagte, dass er offensiv auch mal „den Unterschied machen“ könne, fing sich Anfang September im Rahmen seiner Länderspielreisen auf dem afrikanischen Kontinent eine Malaria-Infektion ein. Diese zog einen kurzen Krankenhausaufenthalt mit erfolgreicher Behandlung und eine insgesamt lange Zwangspause nach sich.
In den vergangenen Wochen wurde der Offensivspieler im Aufbautraining behutsam wieder herangeführt und gab vorige Woche Donnerstag beim 1:0 in der Europa League gegen Salzburg sein heiß ersehntes Kader-Comeback. Eingesetzt wurde er von Trainer Julian Schuster aber ebenso wenig wie drei Tage später beim 1:1 gegen Dortmund.
Und beim Jahresabschluss am Samstag in Wolfsburg ist Irié keine Option für Schuster – er ist nämlich schon wieder weg. Aufgebrochen zum Nationalteam, um ab dem 21. Dezember mit Burkina Faso in Marokko am Afrika-Cup teilzunehmen.
In der Gruppe E trifft Irié mit seinem Team auf Äquatorialguinea (24. Dezember), Algerien (28. Dezember) und den Sudan (31. Dezember). Das Finale des Kontinentalturnier findet am 18. Januar 2026 statt.
Da Burkina Faso nicht zum Favoritenkreis zählt, dürfte Irié früher wieder nach Freiburg zurückkehren, um dann seinen persönlichen Neu-Start im Klub anzugehen. Frei nach dem Motto: Neues Jahr, neues Glück.
